roha arzneimittel GmbH schließt den Betrieb in
Bremen-Oberneuland

Bremen, Oktober 2022. Das in dritter Generation geführte Bremer Pharmaunternehmen roha arzneimittel GmbH (kurz: ROHA) schließt zum Jahresende 2023 die Pforten. Die gesamtwirtschaftlich schwierigen Entwicklungen der letzten Monate haben den Entschluss bekräftigt, der Sozialplan für die 107 Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter wurde bereits vereinbart.

Seit den 1930er Jahren sind Firmensitz und Produktionsstätte des familiengeführten Unternehmens ROHA im Bremer Wohnviertel Oberneuland beheimatet. Von hier aus werden Distributoren und Handelspartner im In- und Ausland mit Gesundheitsprodukten „made in Germany“ beliefert. Die vielfältige Produktpalette umfasst sowohl pflanzlich als auch chemisch definierte Präparate.

Die schwierige Situation auf den Weltmärkten, die über zwei Jahre andauernde Pandemie sowie die extremen Rohstoff- und Energiepreissteigerungen, die nur sehr eingeschränkt an die Kunden weitergegeben werden können, haben den Druck über die letzten Monate erhöht. Die Inhaberfamilie hat die Entscheidung getroffen, den Betrieb zum 31. Dezember 2023 zu schließen.

„Wir haben uns diese Entscheidung nach über 100-jährigen Wirkens meiner Familie nicht leicht gemacht“, sagt der geschäftsführende Gesellschafter Johannes Berghöfer. „Wichtig sind uns der wertschätzende und respektvolle Umgang mit unseren zum Teil jahrzehntelang beschäftigten Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern, in einer Zeit der allgemeinen Unsicherheit und Ungewissheit in Bezug auf die zukünftigen Monate“, fügt Berghöfer hinzu.

Der mittelfristige Weg in eine Insolvenz war für den Mittelstandsbetrieb keine Option, man habe sich bewusst zum jetzigen Zeitpunkt für eine Betriebsschließung entschieden, um den Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern eine wirtschaftliche Kompensation als Form der Anerkennung für das geleistete Engagement der letzten Jahre zu ermöglichen. So wurden Sozialplan und Interessenausgleich zwischen Betriebsrat und Geschäftsführung bereits zur Jahresmitte 2022 vereinbart und unterschrieben. Begleitet wurden die Gespräche durch die Gewerkschaft der IG BCE.

„Die Parteien am Verhandlungstisch haben die Gespräche als konstruktiv und auf Augenhöhe wahrgenommen“, so der Betriebsratsvorsitzende Miroslaw Juraschek. „So konnten wir trotz der bedauerlichen Situation für das Traditionsunternehmen ein sehr gutes Ergebnis im Interesse aller Kolleginnen und Kollegen vereinbaren“.

Natürlich hat ROHA im Sinne seiner langjährigen Kunden und Kundinnen Vorkehrungen mit alternativen Lieferanten getroffen und die Lieferfähigkeit der Kernprodukte gesichert.

Kontakt bei Fragen:

roha arzneimittel GmbH

Kontaktperson: Sinja Argentato E-Mail: SArgentato(ät)roha1919.com

  • 17.10.2022